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Eduardo Belgrano Rawson "In Feuerland"

Nebelverhangen, sturmumtost, regengepeitscht - ein Landstrich, für den die Bezeichnung "unwirtlich" geradezu erfunden zu sein scheint: Feuerland, die Südspitze Chiles. Trotzdem lebten hier jahrhundertelang die Eingeborenen, Canoes und Parrikes. Bis die Weißen kamen, ihnen nach und nach Land, Gesundheit, Robben, Guanakos und schließlich das Leben nahmen. Irgendwann Anfang des 20. Jahrhunderts wird die Canoerofrau Camilena Kippa von Robbenjägern vergewaltigt. Sie nimmt es als Anlass, von der in Auflösung befindlichen Missionsstation Abingdon zu fliehen, denn dort gibt es auch nichts mehr zu essen. Ein Leidensweg beginnt. "In Feuerland" erzählt ihre Geschichte in verschiedenen Handlungssträngen, schildert die Bigotterie der Missionare, die reißende Kubahunde der Schafzüchter, die Schlachtorgien der Robbenjäger, die am Ende Pinguine zu Tran verkochen - ein gnadenloser Blick in die Geschichte dieser Region, die erst viel später wieder durch Bruce Chatwin und den Falklandkrieg ins Blickfeld der Welt geriet.

Eduardo Belgrano Rawson "In Feuerland", Beck 2003

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